Die Geschichte
Am Anfang stand ein nordamerikanisches Urkamel, das in Richtung Asien und Südamerika auswanderte. Auf dem südamerikanischen Kontinent entwickelten sich daraus zwei Urformen, das Guanaco und das Vicunja. Beide existieren als Wildform noch heute. Nach einer massiven Gletscherschmelze vor ca. 10.000 Jahren und der Flutung tief gelegener Weideflächen siedelten die Tiere in höhere Regionen um, wohin ihnen der Mensch folgte und sie zu domestizieren begann. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass es sehr lange dauerte, bis diese Bestrebungen vor ca. 7.000 Jahren erfolgreich waren. Aus dem Guanaco wurde das Lama als Lastentier und Fleischlieferant. Aus dem Vicunja züchtete man Huacaya und Suri mit ihren unterschiedlichen Fasern und Farben.
Die Inkas kultivierten die Alpakazucht in einer bis heute unerreichten Perfektion. In der Blütezeit des Inkareiches waren Alpakas farbrein. Das Vlies war in seiner Feinheit dem der Vicunjas ebenbürtig. Die Qualität lag signifikant unter 15 Mikron, was heutzutage eine Seltenheit darstellt. Dabei waren Suris auschließlich dem Adel vorbehalten. Die Eroberung Südamerikas durch die Spanier hatte dramatische Auswirkungen auf Mensch und Tier. Innerhalb eines einzigen Jahrhunderts wurden fast 95% der Bevölkerung sowie ein ähnlich hoher Anteil der Neuweltkamele direkt oder indirekt über Krankheiten ausgelöscht.
In den folgenden 500 Jahren entwickelten sich die überlebenden Tiere in einem geschützen Rückzugsgebiet weiter, dem Altiplano, einem Hochplateau im Dreiländereck von Peru, Bolivien und Chile. Durch die Vermischung mit Lamas entstanden genetische Hybride, die heute ca. 80 % der Alpakas ausmachen. Auf die Reinheit der Faser hatte dies negative Auswirkungen.
Seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts erlebt das Alpaka eine Renaissance. Man schätzt den Bestand in Peru heute auf etwa 3,5 Millionen Tiere, was ungefähr 80 % der weltweiten Population ausmacht. Allerdings ist diese Zahl rückläufig. Denn die Landflucht der Bevölkerung führt zur Verwilderung und einem Sterben der zurückgelassenen Herden. Staatliche Programme zur Förderung der Alpakazucht sind nur zum Teil erfolgreich, da die abgelegenen Regionen davon nicht profitieren. Deshalb betrachten wir unsere Alpakas als seltenes und wertvolles Gut. Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, dass die Haltung und Zucht dieser wunderbaren Tiere an die Qualität vergangener Jahrhunderte anschließt und eine Zukunft hat.